Die WM 2034 in Saudi-Arabien?

Von Niklas Schäfer

Die Fußball-WM der Herren wird 2034 aller Voraussicht nach in Saudi-Arabien stattfinden, denn es gibt keine weiteren Bewerber. Wie kommt es zu der Vergabe?
Vergabe der WM 2034 nach Saudi Arabien
Offiziell wird die WM 2034 erst Ende 2024 vergeben, doch dass Saudi-Arabien den Zuschlag erhalten wird, ist so gut wie sicher. Als einziger ausstehender Bewerber benötigt Saudi-Arabien Ende des Jahres eine Mehrheit von 50 % im FIFA-Kongress, der Versammlung aller 211 Mitgliedsverbände der FIFA. Dann steht die Entscheidung fest.
Warum gibt es für die WM 2034 nur einen Bewerber?
Jeder Kontinentalverband ist nach Ausrichtung einer Weltmeisterschaft zwei Perioden von einer erneuten WM-Bewerbung ausgeschlossen. Da in den Weltmeisterschaften 2026 und 2030 vier der sechs FIFA-Kontinentalverbände involviert sind, waren nur Asien (AFC) und Ozeanien (OFC) zur Bewerbung für die WM 2034 zugelassen.
Somit bleibt für 2034 nur noch Ozeanien und Asien zur Auswahl, wobei Ozeanien als kleinster Verband mit vielen kleinen Inselstaaten praktisch ohnehin nicht als Bewerber für ein derart großes Turnier infrage kommt. Australien hatte als Teil des asiatischen Fußballverbands eine Bewerbung geprüft, doch fand keine Mitbewerber.
Warum ist die Vergabe an Saudi-Arabien umstritten?
Saudi-Arabien ist ein autoritär regiertes Land ohne Meinungsfreiheit, in dem es durchgängig zu Menschenrechtsverletzungen kommt. Homosexualität steht unter Strafe, im Höchstmaß sogar unter Todesstrafe. Neben der Todesstrafe werden in Saudi-Arabien auch Strafen wie Steinigung, Peitschenhiebe und Amputationen ausgesprochen. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ befindet sich Saudi-Arabien auf Platz 166 von 180. 2018 wurde der saudi-arabische, regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi ermordet und mutmaßlich zersägt.
Es stellt sich dieselbe Frage wie schon bei der WM-Vergabe nach Katar, insbesondere für den DFB: Wie geht man damit um?
Der DFB und die WM 2034
Der DFB möchte die Lage in Bezug auf Menschenrechte in Saudi-Arabien prüfen, um sich zu positionieren, so der Präsident Bernd Neuendorf sinngemäß auf eine Anfrage der Tagesschau.
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